Mobile Wärme flexible Schlüsseltechnik für Netzausbau und -pflege

02.05.2022

„Der Trend geht bei uns dazu neue Fernwärmeleitungen von Anfang an mit separaten Sicherheitsanschlüssen auszurüsten. So kann im Bedarfsfall sehr schnell über eine mobile Heizzentrale die Wärmeversorgung gesichert werden“, so Herr Winkler, stellv. Techn. Betriebsleiter der Fernwärme Bamberg GmbH, auf die Frage nach der Entwicklung der mobilen Wärme im Fernwärmebereich. Während mobile Heizzentralen ursprünglich für den Notfall entwickelt wurden, lässt sich schon seit geraumer Zeit die Tendenz ausmachen, dass sich damit nicht nur Notfälle und Modernisierungen an Energiezentralen bewerkstelligen lassen ohne Wärmeverzicht für die Kunden, sondern auch der Netzausbau damit besonders flexibel und sicher durchgeführt werden kann. Denn die beweglichen Wärmeversorger können gerade unvorhersehbare Hürden beim Aufbau von Netzen sehr gut überbrücken sowie den wirtschaftlichen schrittweisen Ausbau sicherstellen.

Mobile Heizzentrale sichert Wärme bei Bauverzögerungen im Netzausbau

Ein gutes Beispiel dafür ist der Einsatz eines mobiheat Heizmobils auf dem ehemaligen TV 1860er-Gelände, das zum Ausbaugebiet der Fernwärme Bamberg gehört. An der Ecke Doktor-Hans-Neubauer-Straße/ Ecke Eichendorffstraße übernahm die mobile Heizzentrale im praktischen Tandem-Kofferanhänger für mehr als anderthalb Jahre die Wärmeversorgung für die neu entstandenen Gebäude im Neubaugebiet. Dass der Übergangswärmeversorger hier nötig werden würde, gehört zu den unvorhersehbaren Dingen des Netzausbaus. "Denn eigentlich hätte das Gebäude mit der Energiezentrale im Keller zuallererst gebaut werden sollen" erklärt Herr Winkler der Fernwärme Bamberg GmbH, die eine Tochter der Stadtwerke Bamberg ist. Doch ausgerechnet bei diesem Gebäude, gab es „Probleme bei der Bauvorbereitung“.

So kam es, dass die Neubauarbeiten auf der einen Straßenseite mit rund 35 Neubauwohnungen immer weiter fortschritten, während die geplante Wärmeversorgung mit der Energiezentrale, die diese von der gegenüberliegenden Seite mit Fernwärme versorgen sollte, nicht installiert werden konnte. Man benötigte eine Lösung, die diese Zeit problemlos überbrücken konnte ohne Einschränkung für die Vertragskunden. Die Fernwärme Bamberg GmbH entschied sich deshalb für eine mobile Mietheizzentrale von mobiheat, mit der der Fernwärmebetreiber schon früher gute Erfahrung gesammelt hatte. In enger Absprache mit der mobiheat Technikabteilung entschied man sich nach Klärung aller Rahmenbedingungen am Standort wie z.B. Strom- und Wasseranschluss, Leistungsabnahme sowie Dimension der Anschlüsse für eine bewegliche 300 kW Heizzenzentrale im Anhänger.

Mobile Mietheizzentrale mit Komplettpaket an Fullservice

Lediglich die Anschlüsse für den Heizungsvor- und -rücklauf zum Anschluss auf das Rohrleitungssystem mussten vom verantwortlichen Ansprechpartner vor Ort vorbereitet werden, - alles andere übernimmt der Wärmedienstleister, der für die Miete ein Fullservicepaket anbietet. Auf diese Weise kann der Anschluss der Anlage zeitnah und reibungslos erfolgen. So kam der mobiheat Servicetechniker mit der mobilen Heizzentrale vor Ort, übernahm Aufbau und Installation der Anlage sowie die Inbetriebnahme und Übergabe an den Verantwortlichen innerhalb weniger Stunden. Auch die Einweisung, Abholung sowie ein 24-h-Notrufservice gehört zum Komplettservice des Unternehmens für mobile Energie- und Heizzentralen. Auf diese Weise waren die Neubezieher der Wohnungen von Anfang an mit der vertraglich zugesicherten Wärme versorgt.

Neben den mobilen Heizungen im beweglichen Tandem-Kofferanhänger von 150 bis 300 kW, die schnell vor Ort sind und am Einsatzort besonders leicht beweglich sind, hat der Wärmedienstleister mobiheat für große Wohnanlagen oder Wohngebiete aber auch Heizcontainer bis 2 MW als baugleiche Serienmodelle für Miete und Verkauf im Angebot. In der Kaskade sind sogar Leistungen bis zu 10 MW mietbar, die gerade bei Fernwärmeumstellungen häufig nachgefragt werden.

600-kW-Heizcontainer mit Zusatzausrüstung sorgt für sicheren Netzausbau

So ist auch am nächsten Einsatzort an der Ecke Pödeldorfer Straße/Kopernikusstraße eine leistungsstarke 600 kW Containerheizzentrale im Einsatz. Drei Wohnblocks sowie drei Großgebäude, darunter auch ein Ärztezentrum, werden hier solange mit Ersatzwärme versorgt bis die BHKW-Energiezentrale mit gleichem Gaskesselkonzept wie in der Doktor-Hand-Neubauer-Straße umgesetzt werden kann. „Nach anfänglichen Kleinigkeiten waren wir sehr zufrieden mit der mobilen Heizzentrale“, so Herr Winkler von der Fernwärme Bamberg GmbH, der diese Anlage bereits seit 24 Monaten nutzt.

„Ausschlaggebender Punkt ist für uns immer die Versorgungssicherheit“, so Herr Winkler. „Da wir schon häufiger Probleme mit Vandalismus hatten, müssen wir hier vorbeugen.“ Deshalb wurde der mobile Heizcontainer, der normalerweise mit flexiblen Anbindeleitungen mit den Fernwärmerohren verbunden wird, aus Sicherheitsgründen mit Metallleitungen ausgerüstet. Auch ein Abgasschalldämpfer wurde von mobiheat zur Lärmminimierung installiert und zusätzlich eine Störschaltung sowie eine Temperaturüberwachung eingebaut.

„Sicherheit ist bei uns ein großes Thema, deswegen wird die mobile Wärme auch immer wichtiger“, erklärt Peter Winkler weiter. „Aufgrund dessen haben wir uns auch entschlossen den schon seit 23 Monaten gemieteten Heizcontainer im Rahmen eines Mietkaufs weiter zu nutzen.“ Eine Möglichkeit, die der im ganzen Bundesgebiet mit engmaschigem Auslieferungsnetz ausgestattete Wärmedienstleister seit kurzem anbietet.

Heizmobil überbrückt Reparaturen an Hauptleitung

Ein weiteres mobiheat Heizmobil im Anhänger ist am Holzmarkt 2 für die Fernwärme Bamberg GmbH im Einsatz, diesmal allerdings nicht zum Netzausbau, sondern für Netzreparaturarbeiten. Ein Teil einer Hauptleitung, die direkt durch die Altstadt führt, musste nach 25 Jahren ausgetauscht werden. Da die älteren Leitungen noch nicht mit Einspeisepunkten versehen sind, wurde die Wärme der mobilen Heizzentrale über Anschlüsse im Gymnasium der englischen Fräulein eingespeist. Um die Fernwärmekunden auch während der zweiwöchigen Reparaturarbeiten mit Warmwasser versorgen zu können, lieferte das Heizmobil für die 10 Warmwasserabnehmer die nötige Übergangswärme.

Schon alleine am Beispiel der Einsätze in der Fernwärme Bamberg GmbH werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der mobilen Wärme deutlich, die sich schon längst von der reinen Notfallversorgung zum flexiblen Wärmelieferanten für größere Netzausbauten, aber auch Fernwärmeumstellungen entwickelt hat. Sie gehören inzwischen zum festen Bestandteil der Planung in der Fernwärme und werden vermutlich auch in Zukunft eine noch größere Rolle spielen, um umweltfreundliche Nah- und Fernwärmenetze sicher aus- und aufzubauen.